…kein Problem!
Du möchtest Fliegen lernen? Kein Problem, schau bei uns vorbei! Im LSV Lindlar unterrichten vier erfahrene Fluglehrer ehrenamtlich und nehmen sich viel Zeit, um dir das Fliegen mit viel Spaß und Freude beizubringen. Die Ausbildung zur Pilotin oder zum Piloten ist ein wichtiger Teil des Vereinslebens, in unserem Flugbetrieb haben Schulungsflüge stets Priorität. Erste Schritte und Erfolge werden im Verein gemeinsam gefeiert, denn alle Mitglieder im Verein waren oder sind noch Flugschüler und wissen, wie schön und wichtig die ersten Meilensteine auf dem Weg zum Pilotenschein sind!


Flugschülerin Anna nach der bestandenen A-Prüfung. Der erste Gratulant war der genauso stolze Fluglehrer Arnd!
Bei der A-Prüfung fliegt man das erste Mal alleine, ohne Fluglehrer an Board. Für alle Flugschüler ist dies ein besonderes Erlebnis, was man niemals vergisst!
Häufige Fragen zum Fliegenlernen:
Ist Fliegen teuer und ein Sport für Reiche?
Segelfliegen ist zum Glück die günstigste Form des Fliegens und unser Verein ist eine bunte Truppe aus herzlichen Menschen wie du und ich – Schüler, Studenten, Arbeiter, Rentner … – es sind alle dabei und alle sind herzlich willkommen. Die Kosten hängen davon ab, wie viel man fliegt. Viele Mitglieder überweisen dem Verein im Monat einen Betrag zwischen 50 und 100 Euro und können damit sehr regelmäßig fliegen. Für Schüler und Studenten bieten wir außerdem Rabatte an. Hier findest du unsere Gebührenordnung.
Wie läuft die Ausbildung ab?
- Ausbildungsphase: Man fliegt die ganze Zeit gemeinsam mit einem Fluglehrer. Am Anfang übernimmt der Fluglehrer den Großteil des Fluges, sodass du dich erst einmal an das Fliegen gewöhnen kannst. Du musst dir keine Sorgen um das Starten und Landen machen. Je mehr Flüge du mit Fluglehrer machst, desto mehr Phasen des Fluges übernimmst du selbst, bis du später die ganze Platzrunde ohne Hilfe des Fluglehrers fliegst: Den Start und Abflug, die Einteilung im Übungsraum und den Anflug mit Landung. Der Fluglehrer fliegt noch zur Sicherheit eine Weile mit dir, um Tipps zu geben, aber er greift nur noch ganz selten ein. Diese erste Ausbildungsphase endet mit der A-Prüfung – deinen ersten drei Alleinflügen: Nach Zustimmung von zwei Fluglehrern darfst du das erste Mal ganz alleine fliegen. 3 Mal zeigst du, wie du eine Platzrunde fliegst. Diese Prüfung ist für alle Flieger etwas Besonderes, das vergisst man sein Leben lang nicht. Die ersten Alleinflüge finden oft gegen Abend statt, wenn der Wind ruhig und das Fliegen etwas leichter ist. Vor dieser praktischen Prüfung gibt es eine kleine theoretische Prüfung. Außerdem brauchst du vom Fliegerarzt ein sogenanntes „Medical“ (die flugmedizinische Untersuchung), um alleine fliegen zu dürfen.
- Ausbildungsphase: Du fliegst jetzt öfters alleine und übst steilere Kurven oder wie es ist, mit hoher Geschwindigkeit zu fliegen. Zwar darfst du jetzt alleine unter Aufsicht fliegen, aber ein Fluglehrer setzt sich trotzdem noch immer mal wieder mit dir ins Flugzeug, um deine Skills zu festigen und dir wichtige Tipps zu geben. Es wird auch verstärkt geübt in der Thermik zu kreisen. Diese Ausbildungsphase endet mit der B-Prüfung, welche ebenfalls aus einer kurzen Theorieprüfung und eine praktischen Prüfung besteht. Bei letzterer demonstriert man besagte Manöver.
- Ausbildungsphase: Die Manöver werden anspruchsvoller, die Kurven werden steiler. Die Koordination der Ruder muss nun genauer erfolgen. Auch diese Ausbildungsphase endet mit einer praktischen und theoretischen Prüfung.
- Die letzte Phase bis zum Schein: Hier liegt der Fokus auf dem Streckenflug. Es wird mit zwei Überlandeinweisungen trainiert, mit den Flugzeug aus dem Gleitbereich des Flugplatzes herauszufliegen. Mit dem Fluglehrer werden hier Strecken von mindestens 100 km zurückgelegt, wir planen meistens eher 150 km. Auch das ist jedes Mal ein tolles Erlebnis! Schließlich muss man ohne Fluglehrer einen Überlandflug von 50 km absolvieren. Dann kann man sich zur Pilotenscheinprüfung anmelden. Vorher muss man aber noch eine letzte theoretische Prüfung bei der Bezirksregierung bestehen.
Ab wann darf man fliegen lernen?
Den ersten Alleinflug darf man bereits mit 14 Jahren durchführen. Gemeinsame Flüge und das Trainieren mit dem Fluglehrer kann man aber auch bereits früher beginnen, nur kann bei einem sehr jungen Alter eine zu lange Wartezeit bis zur A-Prüfung demotivierend wirken …
Wie viel Zeit muss ich mitbringen?
Wir sind ein Verein und die Ausbildung der Flugschülerschaft ist uns sehr wichtig – aber wir sind keine reine Flugschule. Das heißt: Wer sich entschließt, an einem Tag bei uns zu fliegen, der muss den gesamten Tag für das Fliegen einplanen. Man erscheint morgens zum Briefing um 10 Uhr. Gemeinsam werden die Flugzeuge zu den Startstellen gebracht und der Flugbetrieb aufgebaut, die Flugzeuge werden gecheckt. Man hilft dann den Tag über mit im Flugbetrieb, man fliegt natürlich auch selbst und so geht es dann weiter bis alle geflogen sind und 2 – 3 Starts hatten. Bei weniger Andrang sind auch mehr Starts möglich. Anschließend wird abgebaut, die Flugzeuge werden gewaschen und eingehallt. Wir lassen in unserem sehr familiären Verein den gemeinsamen Flugtag dann noch beim gemeinsamen Grillen ausklingen, wo sich oft auch noch Freunde und Familienmitglieder dazu gesellen. Es ist also keine Sportart, die man mal eben zwischendurch für 2 Stündchen ausführt …
Wenn im Winter nicht geflogen wird, trifft man sich trotzdem am Platz, um gemeinsam die Flugzeuge zu warten. Es gibt immer etwas zu tun und als Mitglied sollte man im Laufe des Jahres 40 Arbeitsstunden ableisten. Wie man sich das über das Jahr aufteilt ist einem komplett selbst überlassen. Während der Saison kann man z.B. die Piste mähen, das Clubheim verschönern, usw. Auch hier gibt es immer was zu tun. Wenn man keine Zeit für 40 Stunden Arbeit im Jahr findet, kann diese auch mit 10 Euro für jede nicht geleistete Stunde abgegolten werden.
Außerdem findet im Winter der Theorieunterricht für die Flugschüler- und Schülerinnen statt. Neben Präsenzunterricht gibt es auch immer wieder Online-Unterricht, den man von zuhause aus verfolgen kann.
Ist der LSV Lindlar eine Flugschule?
Der LSV Lindlar ist in erster Linie ein gemeinnütziger Verein, der auch Segelflugpilotinnen und Piloten ehrenamtlich ausbildet. Das bedeutet, dass alle zusammen arbeiten, jeder hilft beim Flugbetrieb mit und jeder darf dann natürlich auch fliegen.
Muss ich sofort ein festes Mitglied werden, um eine Flugstunde zu bekommen?
Nein – wir bieten Schnuppermitgliedschaften an. Dies ist die ideale Art und Weise herauszufinden, ob dieser schöne Sport etwas für dich ist. Du bist dann begrenzt für 4 Wochen Mitglied im Verein und darfst 10 Mal mit Fluglehrern Schulungsflüge erleben und auch schon selber steuern. Danach kannst du entscheiden, ob du festes Mitglied bei uns werden möchtest.
Allgemeines zum Segelfliegen
Wenn wir „Fliegen“ definieren wollen, so können wir vereinfachend sagen, dass alles, was sich in die Luft erhebt und schwerer als Luft ist, fliegt. Das bedeutet, dass bei Wesen oder Gegenständen, die fliegen, die Schwerkraft, die sie am Boden hält, durch eine zweite Kraft aufgehoben und überwunden wird. Diese nennen wir Auftrieb … | |
Quelle: Schempp-Hirth | Die ursprünglichste Form und höchstentwickelte Kunst des Fliegen können wir heute bei den Vögeln und Insekten beobachten. Aber auch den Menschen hat die Sehnsucht, sich vom Erdboden zu lösen, um Zeit und Raum zu überbrücken, seit jeher getrieben. Sein Fehler ist, dass die Natur ihn dazu nicht entsprechend ausgestattet hat. Deshalb hat er sich geeignete Hilfsmittel gebaut, die ihn heute in die Lage versetzen, zu fliegen. |
Sehr früh erkannte der Mensch, dass Vögel nur aufgrund der ihnen gewachsenen Flügel fliegen können und es gab vielerlei Versuche, sich solche zu bauen. Erst die Erkenntnis, dass Flügel besonders geformt sein müssen, d.h. ein Profil besitzen müssen, um die umströmende Luft dazu zu bringen, einen Auftrieb zu erzeugen, brachte den Durchbruch. Und dies geschah nach Millionen Jahre dauernder Evolution der Menschheit erst vor rund hundert Jahren, als Otto Lilienthal und seine Zeitgenossen die ersten halbwegs brauchbaren Flugapparate bauten. | |
Die weitere Entwicklung ging rasend schnell. Heute fliegt der Mensch in riesigen Maschinen, um sich schnell an jeden Punkt der Erde zu bewegen und dort Urlaub zu machen oder seinen Geschäften nachzugehen. Aber auch, um mit Kanonen und Bomben Kriege aus der Luft zu führen. Er fliegt jedoch auch, weil er die Erfüllung seiner Träume erfährt, wenn er mit Hilfe der heutigen Technik in den sportlichen Wettkampf mit der Natur eintreten kann. | |
![]() Quelle: Claus-Dieter Zink | Wir Sportflieger betreiben die Fliegerei auf unterschiedliche Art und Weise. Es gibt die Motorflieger, die Segelflieger, die Drachen– und Gleitschirmflieger, aber auch die Modellflieger, die kleinere, unbemannte Flugzeuge fliegen lassen. Die meisten der Flieger üben ihren Sport innerhalb von Gruppen Gleichgesinnter aus, da es meist der Unterstützung Dritter bedarf, überhaupt erst einmal in die Luft zu kommen. In Deutschland sind die meisten Flieger über ihre Luftsportvereine und die Landesorganisationen im Deutschen Aero Club (DAeC) als Dachorganisation organisiert. |
Segelfliegen, wie wir es in Lindlar betreiben, heißt: Menschen aus allen Altersgruppen, gesellschaftlichen Schichten und Berufen treffen sich im Rahmen ihres Vereins, der Personal, Gerät und Flugplatz vorhält, um in der Sommersaison an der frischen Luft das Fliegen zu erlernen und je nach persönlicher Zielsetzung bis zum Leistungssegelflug zu perfektionieren. Segelfliegen sehen wir als solidarischen Sport an, d.h. jedes Mitglied tut sein Bestes, um dem anderen Mitglied in die Luft zu helfen. Denn es sind immer eine Reihe von Helfern nötig, damit ein Pilot fliegen kann. Ohne die Unterstützung einer Gruppe ist der Einzelne hilflos. Wir wollen Freude an unserem Sport und Spaß an der Freude haben, auch wenn wir sehr ernsthaft an die lebensnotwendige Sicherheit in jeder Situation der Fliegerei denken müssen. Unser Verein sieht es als besondere Verpflichtung an, der Jugend unserer Region die Möglichkeit zu geben, das in der Schule erlernte theoretische Wissen fachübergreifend zu vertiefen und im Rahmen der Gruppe in der Praxis des Fliegens in großartige Erlebnisse umzusetzen. Insofern glauben wir, wie viele andere Sportvereine einen wesentlichen Teil zur Persönlichkeitsbildung junger Menschen beizutragen. ![]() Fliegerdenkmal auf der Wasserkuppe, Rhön, dem Berg der Flieger |